In Paris am Anfang des 20. Jahrhunderts fand ein reger Künstleraustausch statt. Pablo Picasso, George Braque, Henri Laurens, José Gonzales, um nur einige bekanntere Namen zu nennen, trafen sich im Café oder besuchten sich gegenseitig in ihren Ateliers. In Deutschland gab es keine Caféhauskultur wie in Paris, Rom oder Wien. In Berlin gab es während der Nazizeit aber eine Ateliergemeinschaft Klosterstrasse. Hier hatten sich Künstler zusammengefunden, die in stiller Zurückgezogenheit den Pressalien des Regimes trotzten. Hier lernten sich Hans Wimmer und Gerhard Marcks kennen. Nach dem Kriege wuchs daraus eine lebenslange Freundschaft, die in einem ausgedehnten Briefwechsel geführt wurde. Aber es gab auch einen brieflichen Künstleraustausch durch den Eisernen Vorhang hindurch. Helmut Heinze und seine Studenten an der Hochschule für Bildende Künste Dresden beschäftigten sich intensiv mit den Werken von Hans Wimmer. Erst 1990 konnte Helmut Heinze Hans Wimmer und Gerhard Marcks dann auch in München und in Köln in ihren Ateliers besuchen. Die drei Bildhauer standen in engem Kontakt zueinander, zahlreicher Briefwechsel belegt das.
Von den drei Bildhauern werden Werke zu sehen sein, die beispielhaft für die deutsche Tradition figürlicher Skulptur stehen und sich damit dem Zeitgeist der Nachkriegszeit entgegenstellten.
Ort:
Kultur- und Kunstverein Triftern e. V.
Alte Post, Haus für zeitgenössische Kunst
Graf-Lenberger Straße 13
84371 Triftern
www.kuk-triftern.de
oben: Hans Wimmer, Porträt Gerhard Marcks, 1959, Bronze
links: Gerhard Marcks, Hemdausziehendes Kind, 1952, Bronze
rechts: Gerhard Marcks, Jungfrau, 1973/74, Bronze
© VG Bild-Kunst, Bonn 2023