Maria und Gerhard Marcks hatten fünf Kinder: Brigitte (1916–2011), Herbert (1918–1943), Ute (1921–1993), Gottliebe (1923–2016) und Christoph (geb. 1927). Ein sechstes Kind, Wieland, starb kurz nach der Geburt (1920). Das Haus in Niehagen, das die Familie 1929 erwarb, war für sie Feriendomizil und in den schwierigen Jahren von 1933 bis 1945 ein Zuhause – auch wenn die Kinder zwischenzeitlich »verschickt« wurden und es von 1939 bis 1943 ein Wohnhaus in Berlin gab.
Soweit es Äußerungen gibt, haben alle Kinder das Meer, die Natur und die Freiheiten genossen, die ihnen Niehagen bot. Morgens ging die Familie im Sommer gemeinsam zum Strand, nachmittags musste gearbeitet werden. Im Haus, im Garten und auch im kleinen Atelier gab es immer etwas zu tun. Gerhard Marcks ließ seine Kinder modellstehen und zeichnete nach ihnen. Das waren aber keine stundenlangen Sitzungen, sondern es ging recht flott. Seltener zeichnete er auch Porträts von ihnen und ganz selten hielt er Augenblicke des alltäglichen Familienlebens fest, wie sie die hier ausgestellten Blätter hier ausgestellten Blätter zeigen.
oben: Gottliebe, Gerhard (hinten), Herbert, Ute und Brigitte (vorne) Marcks, um 1929
links: Gerhard Marcks, Porträt Brigitte Marcks, 1934, Bleistift auf Papier
rechts: Gerhard Marcks. Zeichnendes Mädchen (Brigitte), 1930, Bleistift auf Papier
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