Gerhard Marcks erlebte die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs und den Einmarsch der Roten Armee 1945 in Niehagen auf dem Fischland. Unter den schwierigen Umständen war der Austausch mit Gleichgesinnten sehr kostbar. So schreibt Marcks schon im Januar 1945: „Mein männlicher Umgang hier ist außer dem Verleger [Peter Emil] Erichson [1881–1963], einer reichhaltigen Type, der Zeichner Koch-Gotha, ein Mann von großem Wissen, großem Talent und großem Geschmack, […].“ Aus diesem Verbundenheitsgefühl heraus entstand 1945 eine kleine Serie von Porträtzeichnungen, in denen Marcks die Männer aus seinem direkten Umfeld einfühlsam wiedergab: den Zeichner Fritz Koch-Gotha (1877–1956), Pastor Ernst Löber (1870– 1959) und den Maler Alfred Partikel (1888–1945). Ergänzend zu den Zeichnungen werden auch einige Porträtbüsten gezeigt.