Die Ausstellung erkundet die Beziehung von Gerhard Marcks und Alfred Partikel. Sie kannten sich aus einer gemeinsamen Berliner Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Als Marcks im April 1919 ans Weimarer Bauhaus ging, verloren sich die Künstler nicht aus den Augen. Ein Dokument der herzlichen Freundschaft beider über die räumliche Entfernung zwischen Berlin und Dornburg hinweg, ist das von ihnen 1920 gemeinsam erschaffene „Osteraltärchen“. Der Kontakt wurde nochmals enger, als Marcks 1925 an die Burg Giebichenstein übergewechselt war und Partikel sein Haus in der Ahrenshooper Dorfstraße errichtet hatte. Marcks war nun häufiger Sommergast der Familie Partikel, und 1930 erwarb er im benachbarten Niehagen sein eigenes Haus, das er nach seiner Entlassung aus der Burg Giebichenstein 1933 ausbaute, um sich nun über ausgedehnte Zeiträume bis 1946, nach der Zerstörung seiner Berliner Atelier-Wohnung im Jahr 1943 ganz auf das Fischland zurückzuziehen.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Ahrenshoop stellt wichtige Stationen der Künstlerfreundschaft zwischen Gerhard Marcks und Alfred Partikel dar. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem gemeinsamen Ahrenshooper Refugium und seinen künstlerischen Auswirkungen.
oben: Alfred Partikel, Der Schweinehirt (Der verlorene Sohn), 1931, Öl auf Leinwand auf Hartfaser; 2018 erworben durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Stiftung Sparkasse Vorpommern für Wissenschaft, Kultur, Sport und Gesellschaft für das Kunstmuseum Ahrenshoop
links: Gerhard Marcks, Porträtkopf Alfred Partikel, 1931, Bronze, Privatbesitz, VG Bild-Kunst, Bonn 2019
rechts: Gerhard Marcks, Ver Sacrum, 1943, Bronze und Blei, VG Bild-Kunst, Bonn 2019