Prager (geb. 1944) ist ein Meister der geometrischen Verknappung und ein Systematiker der Bildhauerei. Radikale Form, strickte Geometrie, die weder Assoziationen noch Illusionen erlaubt: Mehr will und braucht Prager nicht. Deshalb beschränkt er sich stringent auf Kreis, Dreieck, Rechteck, Quadrat, Rund- und Vierkantstäbe. Prager ist einer der wichtigsten deutschen Vertreter der Konkreten Kunst seit den 1960er-Jahren; im Zentrum seines Schaffens stehen gegenstandslose Stahlskulpturen aus industriell gefertigten Teilen. Er gilt als Wegbereiter und Verfechter der Bodenskulptur, die sich im Gegensatz zur stehenden, vertikalen Skulptur nicht als optisches Sinnbild vom Menschen entfernt, sondern sich unmittelbar auf den Menschen, seine Körpermaße und -erfahrungen (Größe, Gewicht, Ausdehnung, Bewegung) bezieht. Das zur Ausstellung erscheinende Werkverzeichnis dokumentiert die Entwicklung des künstlerischen Schaffens des Künstlers von den Ursprüngen bis zu seinen jüngeren Werken mit einer Einführung von Arie Hartog, Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses. Die Publikation wird herausgegeben von der Gerhard-Marcks-Stiftung, Bremen im Wienand Verlag, Köln.
oben: Mandorla 3/08 (Detail), 2008, Schmiedestahl
unten: Doppelstück Innen/Außen 1/87, 1987, Stahl (vorne); Im Dreieck 2/76, 1976, Stahl, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; Zylinderskulptur 9/75 (hinten), Stahl, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie
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