Hererofrau 1955

Die Figur entstand unter dem Eindruck einer 1955 erfolgten Reise nach Namibia, dem damaligen Südwestafrika. Gerhard Marcks war begeistert von den Menschen, den Tieren und der Landschaft. Besonders die Frauen der Herero hatten es ihm angetan. Er rühmte „wie majestetisch (sie) langsam in ihren farbigen Roben über die Straße schreiten. Sowas von Figuren! Diese schmalen Köpfe, zarten Nacken, flache Schultern, feinen Hände und langen Läufe. Die Missionare haben ihnen die Kleider (und die TBC dazu) aufgeschwatzt, die Hereros haben eine Kunst daraus gemacht.“ Zurück in Köln fanden die vor Ort in Zeichnungen festgehaltenen Gestalten ihre bildhauerische Quintessenz in der schlanken, kegelförmig aufgebauten und nicht zuletzt dadurch eine große Würde ausstrahlenden Plastik.