1935 reiste Gerhard Marcks nach Rom, wo er für fünf Monate Stipendiat an der Villa Massimo war. Was er dort sah und beobachtete gefiel ihm nicht. In einer Reihe von Zeichnungen, aus der die Bronzefigur „Johannes“ hervorgegangen ist, distanzierte er sich von der Mode, sportliche, muskulöse Männer zu porträtieren, die auch die italienische Bildhauerei in den dreißiger Jahren bestimmte. Bereits mit der Wahl des Modells stellte er sich somit gegen eine vom Faschismus geprägte Ästhetik: „Aber die Sorte Monumentalität, die Rom gefällig ist, wünsche ich nicht. Die wird’s bald auch in Deutschland genug geben“, schrieb er an einen Freund.