Liegende Ägina 1966

Seit 1964 beschäftigte sich Gerhard Marcks verstärkt mit dem Motiv einer Liegenden. Ihr Name geht auf die Insel Ägina zurück, auf der Marcks seit 1964 ein Sommerhäuschen besaß. Möglicherweise sah er sich zu Motiv und Namen durch die Eckfiguren griechischer Tempelgiebel veranlasst. Ziemlich genau nämlich lässt sie sich in ein spitzwinkliges Dreieck fügen. Trotz ihrer zunächst natürlichen Erscheinung ist die Figur in hohem Maße konstruiert: Arme, Oberkörper, Hüfte und Beine ergeben ein spannungsreiches Gerüst von einander parallel zugeordneten Linien. Bereits von Anfang an war die Figur konzpetionell für Bremen vorgesehen, denn Marcks bezeichnete die Figur in Briefen auch als seine „große Bremerin“. Dort fand ein Guss 1968 auf dem Theaterberg in den Wallanlagen Aufstellung.