Die Ausstellung im Keltenmuseum Hallein schafft einen besonderen Dialog zwischen Gerhard Marcks (1889–1981) und Josef Zenzmaier (1933–2023).
Sie erzählt durch die Gegenüberstellung ausgewählter Werke beider Künstler von der Wertschätzung, die der österreichische Bildhauer Josef Zenzmaier für den deutlich älteren Gerhard Marcks empfand. Zum Zeitpunkt ihrer ersten persönlichen Begegnung in den 1950er-Jahren galt Marcks als einer der bekanntesten Bildhauer Deutschlands. Seine konsequente Auseinandersetzung mit dem Körper und der existenziellen Verfasstheit des Menschen prägten Zenzmaier nachhaltig. Zeitlebens galt ihm das Werk Marcks’ als ein wichtiger Beitrag zur Kunst des 20. Jahrhunderts.
So entstand die Idee, anlässlich des 90. Geburtstags von Josef Zenzmaier im Jahr 2023 eine Ausstellung mit Werken beider Künstler zu konzipieren. Dabei sollte es um Zenzmaiers Kontakt zu Marcks in Köln in den 1950er-Jahren und einen späteren freundschaftlichen Austausch über eine Ausstellung in Hallein 1974 gehen. Ebenso um Verbindendes in ihrer Kunst. Noch im Herbst 2022 konnten entsprechende Überlegungen mit Zenzmaier in seinem Atelier in Kuchl erörtert werden. Es war nicht absehbar, dass er durch seinen Tod am 29. Januar 2023 die Umsetzung der gemeinsamen Ausstellungsidee nicht mehr erleben sollte.
oben: Gerhard Marcks, Gefesselter Prometheus, 1948, Bronze; © Gerhard-Marcks-Stiftung, Bremen
links: Josef Zenzmaier, Ohne Titel (Christus), 2022; Bronze, Eisen; Foto: Privat
rechts: links im Bild: Josef Zenzmaier; Römerin, um 1995; Bronze; Foto: Stefan Zenzmaier | rechts im Bild: Gerhard Marcks, Gonda, 1978; Bronze; © Gerhard-Marcks-Stiftung, Bremen