Nicht erst seit Michael Jacksons Musikvideo zu „Thriller“ (1982) tanzen Tote. In der europäischen Kunstgeschichte ist der „Totentanz“ bereits seit Jahrhunderten ein Thema. Der Tod tanzt dabei mit verschiedenen Menschen, die Vertreter ihres Stands oder ihrer Personengruppen sind. Tanzpartner und damit zugleich sein nächstes Opfer können unter anderem Könige, Bauern oder Jungfrauen sein.
Gerhard Marcks lässt 1968 auch den Tod tanzen. Allerdings handelt es sich bei seinem „Totentanz“ nicht um einen gefährlich aussehenden Schnitter, der mit einer Jungfrau tanzt, sondern um vier kleine Skelette, die sich gegenseitig an den Oberarmen fassen und gemeinsam einen Reigen tanzen. Obwohl es sich bei ihren Gesichtern um Totenschädel handelt, schafft es Gerhard Marcks, dass der*die Betrachter*in erkennt, dass die Vier sich gegenseitig anlachen und Freude an ihrem Tanz haben. Er löst die Tödlein ganz aus dem Kontext eines Opfers oder der (Todes-)Qual. Marcks nimmt damit dem eigentlich sehr ernsten Thema des Tods die Strenge und seinen Schrecken.
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