Gerhard Marcks benennt den »Trompeter« 1950 in seinem Tagebuch für die Bronzeplastiken selbst als »Schwarzer Trompeter sitzend«. Das Motiv geht ursprünglich auf eine Beobachtung zurück, die Marcks 1950 während eines Besuchs im New Yorker Stadtteil Harlem in einer Jazz-Bar machte. Im Werksverzeichnis »Gerhard Marcks. Das plastische Werk« von 1977 erscheint der Trompeter unter dem geänderten Titel. Wann genau und von wem die Namensänderung vorgenommen wurde, lässt sich nach dem aktuellen Forschungsstand nicht rekonstruieren. Es ist wahrscheinlich, dass der Titel von Marcks‘ Galeristen stammte und seit den ersten Ausstellungen in New York und Hamburg (1951) im Œuvre Gültigkeit hat.
In einer Notiz, die Gerhard Marcks auf dem Rückflug seiner Reise am 5. Juni 1950 im Flugzeug machte, erwähnt er begeistert das Konzert, von dem vermutlich auch der Eindruck des Trompeters stammte. Dabei verwendet er allerdings nicht nur mehrfach den Ausdruck *****, sondern auch kolonialistisch geprägte Vergleiche. In derselben Notiz vergleicht er »den Deutschen« mit einem grauen Erdferkel »ein großer Hamster mit halblangem Buschschwanz, fett wie ein Nazi«.
Gerhard Marcks (1889–1981) ist in einer preußischen Sprachtradition aufgewachsen, in der es alltäglich war rassistische Benennung zu nutzen.
In unserem Museum machen wir uns gegen Rassismus, Sexismus und Diskriminierung stark.
Wir haben uns aus wissenschaftlichen Gründen dazu entschieden, dass wir historische Benennungen, die nach heutigem Verständnis in eine solche Kategorie einzuordnen sind, als Zeitzeugnis in unserer »Sammlung online« listen sowie durch Anführungszeichen kenntlich machen und wissenschaftlich kontextualisieren.
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