Beeinflusst durch den Expressionismus entfernte sich Gerhard Marcks seit 1916 mehr und mehr von einer am Naturvorbild orientierten Auffassung der Figur. Die Grundformen sind nun kubischer und stark vereinfacht gestaltet, teils in den Proportionen auch verzerrt. Zum „Frauenakt mit Tuch“ sah sich Marcks eigener Aussage zufolge durch die Auseinandersetzung mit der ägyptischen Skulptur angeregt. In der nur 6 cm flachen Statuette ließ sich Marcks mit dem zurückgelegten Kopf und den angeschnittenen Beinen zudem von der maximalen Ausnutzung des brettartigen Holzes leiten. Das Material ist typisch für diese Zeit. Es entsprach zum einen den Vorstellungen einer traditionell handwerklichen Kunst, wie sie auch von Marcks zu dieser Zeit verfochten wurde. Zum anderen war es ein Material, dass auch in der ländlichen Umgebung von Dornburg mühelos zugänglich war.
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