Fast alle Bildhauer sind gleichzeitig bedeutende Grafiker. Das Bearbeiten einer Druckplatte mit Werkzeugen und die Notwenigkeit, Linien präzise vorauszudenken, entsprechen grundsätzlich der Erstellung von Bildwerken. Die Idee des Multiplen, der Auflage, deckt sich mit den Gepflogenheiten im Bronzeguss. Der Bildhauer Thomas Duttenhoefer (geb. 1950) ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Ungewöhnlicher jedoch ist sein Interesse an der Arbeit der Kollegen und deren stete Wertschätzung, die sich in einer über viele Jahre aufgebauten Sammlung an Bildhauergrafik niedergeschlagen haben. Rund 120 Blätter, darunter Ernst Barlach, Aristide Maillol, Reg Butler oder Germaine Richier, gehen nun als Schenkung an die Gerhard-Marcks-Stiftung. Die Galerie Ohse zeigt vom 23. September bis 27. Oktober die Ausstellung »Thomas Duttenhoefer – Pan«.
oben: Karl Hartung, Surreale Landschaft, 1946, Lithografie, VG Bild-Kunst, Bonn 2018
links: Ossip Zadkine, Gestalten, 1957, Farblithografie, Gerhard-Marcks-Stiftung, Bremen, Schenkung Thomas Duttenhoefer, Darmstadt
rechts: Christoph Voll, Sterbezimmer, 1919-1923, Kaltnadelradierung, Gerhard-Marcks-Stiftung, Bremen, Schenkung Thomas Duttenhoefer, Darmstadt