Anlässlich seines 90. Geburtstags widmet das Kunsthaus Dahlem dem bedeutenden Bildhauer Wieland Förster eine Werkschau mit Skulpturen aus 50 Jahren, in denen sowohl formale und stilistische Entwicklungen dargestellt werden, als auch auf Försters Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und seiner eigenen Biografie Bezug genommen wird.
Am 12. Februar 1930 wird in Dresden der Bildhauer und Schriftsteller Wieland Förster geboren. Als junger Mann erlebt er den Krieg und die Bombardierung seiner Heimatstadt. Im Alter von 16 Jahren wird er wegen angeblichen Waffenbesitzes für drei Jahre in Bautzen inhaftiert. Nach seiner Entlassung widmet er sich zunächst in Abendkursen der Bildhauerei, bevor er an der Dresdner Hochschule bei Walter Arnold (1909–1979) studiert. Später geht er nach Ostberlin, um seine Ausbildung bei Fritz Cremer (1906–1993) fortzusetzen. Unbeeindruckt von stilistischen Vorgaben und Richtungsweisungen der ostdeutschen Hochschulen verfolgt er seine eigene bildhauerische Auffassung – ihn inspirieren Aristide Maillol (1861-1944), Alberto Giacometti (1901–1966) und Henry Moore (1896–1986).
Die Große Neeberger Figur von Wieland Förster stellt das Gerhard-Marcks-Haus für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung. Um diese bedeutende Figur zeigte das Gerhard-Marcks-Haus im Jahre 2015 die Ausstellung: „Figur tut weh“ – Positionen um Wieland Försters Große Neeberger Figur.
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oben: Wieland Förster: Weiblicher Torso (halbliegend), 1978, Privatsammlung.
links: Wieland Förster, Große Neeberger Figur, 1971-1974, Bronze, Höhe 322 cm
rechts: Wieland Förster, Detail: Große Neeberger Figur, 1971-1974, Bronze, Höhe 322 cm
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