Was ist das Kapital eines Museums? Jedenfalls nicht Blockbusterausstellungen, Namedropping und Ticketverkäufe. Das Gerhard-Marcks-Haus geht dieser Frage nach und widmet ihr eine weitere Ausstellung.
Was ist das Kapital eines Museums? Jedenfalls nicht Blockbusterausstellungen, Namedropping und Ticketverkäufe. Das Gerhard-Marcks-Haus geht dieser Frage nach und widmet ihr eine weitere Ausstellung. Ab dem 3. Dezember lädt das Gerhard-Marcks-Haus die Besucher*innen zu einem »Blind Date« mit der Museumssammlung ein. Das Museumsteam ist sich einig, nicht der Name des*r Bildhauers*in macht den Wert eines Kunstwerks aus, sondern seine eigene Präsenz: Die Ausstellung wird daher ganz ohne Museumsbeschriftungen auskommen und das Publikum ist eingeladen, das zu tun, was man im Museum tun sollte – Hinsehen und Nachdenken. Welche Bildhauer*innen an der Ausstellung beteiligt sind, wird nicht verraten. Nur so viel: Das Kapital kommt natürlich nicht ohne Marcks(ist*innen) aus.
links: Gerhard Marcks, Spiel mit den Papiermasken für den Fotografen Stefan Moses, 1964, Münchner Stadtmuseum, archiv stefan moses
Was ist das Kapital eines Museums? Jedenfalls nicht Blockbusterausstellungen, Namedropping und Ticketverkäufe. Das Gerhard-Marcks-Haus geht dieser Frage nach und widmet ihr eine weitere Ausstellung. Ab dem 3. Dezember lädt das Gerhard-Marcks-Haus die Besucher*innen zu einem »Blind Date« mit der Museumssammlung ein. Das Museumsteam ist sich einig, nicht der Name des*r Bildhauers*in macht den Wert eines Kunstwerks aus, sondern seine eigene Präsenz: Die Ausstellung wird daher ganz ohne Museumsbeschriftungen auskommen und das Publikum ist eingeladen, das zu tun, was man im Museum tun sollte – Hinsehen und Nachdenken. Welche Bildhauer*innen an der Ausstellung beteiligt sind, wird nicht verraten. Nur so viel: Das Kapital kommt natürlich nicht ohne Marcks(ist*innen) aus.
Eva Matti
Eva Matti
Bewohner
Der Ausstellungstitel lässt offen, ob einer oder mehrere Bewohner gemeint sind. Ein Bewohner impliziert aber auf jeden Fall im Hintergrund eine Behausung, ein Revier, ein Heimatgelände oder gar einen kompletten Kosmos.
Der Ausstellungstitel lässt offen, ob einer oder mehrere Bewohner gemeint sind. Ein Bewohner impliziert aber auf jeden Fall im Hintergrund eine Behausung, ein Revier, ein Heimatgelände oder gar einen kompletten Kosmos. Die Installation non Eva Matti zeigt eine dunkle, eigenartige Szenerie aus baumähnlichen Gebilden und filigranen Drahtgeflechten. Bewohner dieser fremdartigen Welt sind auf den ersten Blick nicht sichtbar. Allerdings erkennt man nach und nach einige in Drahtwaben eingesponnene Köpfe, Augen, Ohren, Hände. Handelt es sich um Verstecke, Schutzkammern, Erinnerungsräume; sind es Brutstätten, in denen Bewohner erst entstehen? Vielleicht aber sind die Bewohner an diesem Ort längst verschwunden oder waren niemals da. Der gesamte Aufbau vermittelt Warten, Stille und Verlorenheit und erinnert an eine frühe Vergangenheit oder eine ferne Zukunft.
links: Eva Matti, Detail aus der Installation "Bewohner 5", 2022, Materialmix
Der Ausstellungstitel lässt offen, ob einer oder mehrere Bewohner gemeint sind. Ein Bewohner impliziert aber auf jeden Fall im Hintergrund eine Behausung, ein Revier, ein Heimatgelände oder gar einen kompletten Kosmos. Die Installation non Eva Matti zeigt eine dunkle, eigenartige Szenerie aus baumähnlichen Gebilden und filigranen Drahtgeflechten. Bewohner dieser fremdartigen Welt sind auf den ersten Blick nicht sichtbar. Allerdings erkennt man nach und nach einige in Drahtwaben eingesponnene Köpfe, Augen, Ohren, Hände. Handelt es sich um Verstecke, Schutzkammern, Erinnerungsräume; sind es Brutstätten, in denen Bewohner erst entstehen? Vielleicht aber sind die Bewohner an diesem Ort längst verschwunden oder waren niemals da. Der gesamte Aufbau vermittelt Warten, Stille und Verlorenheit und erinnert an eine frühe Vergangenheit oder eine ferne Zukunft.